Das Handbuch Brettspiele ist nun über Springer Nature im Fachhandel und Online verfügbar.
ISBN 978-3-662-68338-5
ISBN 978-3-662-68339-2 (eBook)
https://doi.org/10.1007/978-3-662-68339-2
Vorwort der Herausgeber
Im Frühjahr 2021 begann die spannende Reise auf dem Weg zur Veröffentlichung dieses Buches. In unserem gemeinsamen Podcast-Projekt Brettspielbar wollten wir tiefer in den Entstehungsprozess von Brettspielen eintauchen. Damals waren wir zwar schon vier Jahre unterwegs, um in monatlichen Branchennews aus der Industrie und der Szene zu berichten. Für solch ein tiefgehendes Fachwissen musste jedoch ein Gast gefunden werden. So konnten wir in den Episoden von März bis Dezember Matthias Nagy an unsere Seite holen, der sein breites Wissen mit uns und den Zuhörenden geteilt hat. Nach Abschluss der Podcast-Reihe waren wir glücklich und zufrieden auf diesem Wege Wissen festgehalten und für die Zukunft verwertbar gemacht zu haben. Dennoch ließ uns im Frühjahr 2022 die Vorstellung nicht mehr los, wie es denn wäre, wenn wir die Idee etwas umfangreicher ausgestalten würden. Der Gedanke an ein Buchprojekt war geboren.
In den folgenden Monaten mussten wir schauen, ob und wie viel wir an Ressourcen in ein solches Projekt stecken können. Dazu gehörte auch ein Commitment unserer Familien, da absehbar war, dass das ein Projekt wird, welches eine deutlich zweistellige Zahl an Wochenstunden der Freizeit in Anspruch nehmen wird. Unseren Familien möchten wir daher an dieser Stelle ganz ausdrücklich danken, dass wir dieses Projekt angehen konnten.
Der nächste Schritt war die Kontaktsuche zu einem herausgebenden Verlag. Unser Bestreben war, einen Verlag aus dem Wissenschafts-Umfeld zu finden. So wandten wir uns am 12. Mai 2022 an die Springer Verlagsgruppe, einen der bedeutsamsten Wissenschaftsverlage mit Standort in Deutschland. Dort lief unser Buchvorschlag in die Lektorierenden-Runde zur Besprechung, woraus sich das Interesse von Springer Nature ergab, mit dem letztlich die konkreten Planungen weiter vorangetrieben wurden. Einen Herausgebervertrag wollten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht unterzeichnen, denn wir hatten bis dahin ja nur die Idee für das Buch. Wer aber noch fehlte waren die Expertinnen und Experten aus der Branche, die bereit wären, Beiträge zu ihrer jeweiligen Profession beizusteuern. Unser grobes Konzept für das Buch umfasste damals ca. 35 Beiträge, von denen es letztlich fast alle in das fertige Buch geschafft haben.
Mit diesem Konzept sind wir dann in die ersten Gespräche mit Geschäftsführenden aus der Branche getreten. Anlass boten dazu die Presse-Events einiger Verlage im September 2022. Wir schlugen dort mit pochendem Herzen und einer gehörigen Portion Nervosität – aber auch Neugier – auf. Wir berichteten von unserem Konzept und stellten dann die entscheidende Frage: Könntest Du Dir vorstellen, dass Mitarbeitende Deines Verlags als Expertinnen und Experten an dem Buch mitwirken? Und direkt die allererste Antwort auf diese Frage lautete„Ja, natürlich. Und ich selbst möchte auch einen Beitrag beisteuern.“ Das Eis war gebrochen.
Nach den Presse-Events hatten wir bereits einige Kernthemen aus dem Buch besetzt. So konnten wir mit frohem Mut die Reise zur SPIEL’22 nach Essen antreten. Wir hatten dabei immer noch unsere Liste von knapp 35 Beiträgen dabei. In Essen folgten fünf Tage mit Gesprächen mit Menschen aus der Branche. Grob geschätzt haben wir knapp fünfzig Mal unsere Geschichte erzählt:„Podcast-Reihe, wollen ein Buch machen, Expertenwissen dokumentieren, eine Lücke im Buchsortiment schließen, das Kulturgut Brettspiel fördern“. So die Kurzfassung. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Branche sehr stark durch Quereinstieg aus anderen Berufen geprägt ist. Zu dokumentieren, wie aus einer Brettspiel-Idee am Ende aus einem Zusammenwirken in einem Wertschöpfungsnetzwerk ein fertiges Produkt wird, an dem wir uns alle kulturell erfreuen können, wurde auch unter dem Aspekt des „Lernens, wie die Branche funktioniert“ gerne aufgegriffen.
Das Ergebnis der fünf Tage in Essen hat uns dann euphorisiert. Aus den Gesprächen sind nicht nur viele Zusagen entstanden, es sind auch ergänzende Beiträge vorgeschlagen worden, so dass wir zu diesem Zeitpunkt bereits bei 60 Beiträgen angekommen waren. Wir haben in der Zeit nur zwei– begründete– Absagen für Beitragsanfragen erhalten. Es war nach der Messe nun also Zeit, den erneuten Kontakt mit Springer Nature zu suchen und zu beichten, dass das kleine, nette Buchprojekt nun ein wenig umfangreicher wird. Die Reaktion unseres Verlags – so konnten wir dann formulieren, denn der Herausgebervertrag wurde zügig unterzeichnet – war toll: Unser Buchprojekt wurde in die Buchreihe der Reference Books verschoben. Diese finden oftmals besondere Beachtung im Buchhandel, was wir uns natürlich für das Kulturgut Brettspiel und dieses dazugehörige Buch wünschen.
Sodann folgte die Erstellung der Anleitungen für die Autorinnen und Autoren der Beiträge. Wir haben Deadlines geplant und Formatvorlagen gebastelt. Wir haben den ein oder anderen Beitrag auch selbst formuliert und insbesondere ganz viel gelesen und lektoriert. Dabei hatten wir tatkräftige Unterstützung durch Alexandra Hurajt und Carina Brachter, bei denen wir uns für die Unterstützung im Projekt bedanken möchten. Am Ende konnten wir unsere hochgesteckten Ziele fast alle planmäßig erreichen. Der nächste Schritt war die Öffnung des Redaktionssystems und die Möglichkeit für die Autorinnen und Autoren, ihre Beiträge hochzuladen. Wie immer bei solch umfangreichen Projekten wurden die ein oder andere E-Mail geschrieben oder diverse Telefonate geführt. Immer war das Feedback konstruktiv und förderlich. Lediglich bei einem Beitrag mussten wir als Herausgeber die Annahme ablehnen, weil es ein reiner Marketing-Text eines Unternehmens war und damit nicht in den Kontext der Wissenssammlung für die Branche passte. Bei zwei Beiträgen haben wir nach der Zusage nie wieder etwas von den Autorinnen und Autoren vernommen, konnten aber die inhaltlichen Lücken gut schließen.
Am Ende sind es nun 75 Beiträge geworden, die viele Aspekte der Brettspielbranche betrachten. Wir haben das Buch dabei in Sektionen eingeteilt, denen jeweils verschiedene Beiträge zugeordnet sind. Orientiert haben wir uns dabei am zeitlichen Fortschritt der Entwicklung eines Brettspiels von der ersten Idee über Redaktion, Produktion, Handel bis es letztlich bei uns allen auf den Brettspieltischen landet.
Wir wünschen Ihnen, unseren Lesenden (und vielleicht auch Zuhörenden im Brettspielbar-Podcast), viel Freude beim Lesen dieses Buches. Wir freuen uns, falls das Buch in der Branche auf Anklang stößt. Über Feedback und gerne auch ergänzende Ideen (für einen zweiten Band?) freuen wir uns unter buch@brettspielbar.de.
April 2024
Jürgen Karla, Herzogenrath
Christoph Post, Bonn
Hier finden sich die Updates aus dem Prozess der Bucherstellung: https://www.brettspielbar.de/category/handbuch-brettspiele/